Еврейские судьбы: Двенадцать портретов на фоне еврейской иммиграции во Фрайбург - страница 11



Den ganzen Krieg über wurde die Drei – die Frauen und das Kind von den dänischen Widerstandskämpfern in 17 verschiedenen Bleiben versteckt, sogar mal in Schweden! Niemand verriet sie, und die Drei erlebten unversehrt die Befreiung von Dänemark am 5. Mai 1945 mit. Der fünfjährige Klaus wurde fast eingeschult (Dänemark schult bereits in diesem Alter ein), und nun wurden sie alle festgenommen: jemand teilte den Briten mit, die drei seien… deutsche Illegalen. Die Großmutter starb während der Ermittlung. Der Mutter gelang es jedoch, mit der Schwedischen Botschaft und mit den Widerstandskämpfern Kontakt aufzunehmen – im Endeffekt wurde sie zusammen mit ihrem Erstklässler freigelassen.


Клаус и Уте Тешемахер / Klaus und Ute Teschemacher


Sie begaben sich nach Hamburg, in ein großes DP-Lager, der zum Ausgangspunkt ihrer Suche nach dem Vater und seinen älteren Kindern wurde. Außerhalb des Lagers war «Jude» nach wie vor ein Schimpfwort, deswegen möchte die Mutter nicht als Jüdin identifiziert werden, wenn sie durchs Lagertor ging; der kleine Klaus wusste auch gut, dass er sein Judensein lieber nicht offenbaren musste. Zu seiner jüdischen Härtung trug der Antisemitismus als Tradition des jüdischen Lebens auch bei.

Im Lager schätzten sowohl Erwachsene als auch Kinder Freundschaft hoch ein und bildeten gerne Gruppen und Scharen, die zusammen am Rande des Erlaubten etwas machten (jedoch, auch über den Rand hinaus) Die Schar, in die Klaus aufgenommen wurde, stahl Räder von den Jeeps der Besatzungsmächte. An der 4 km vom Lager entfernten Grenze zwischen der britischen und der sowjetischen Zone wurden Bartergeschäfte zwischen den flotten Jugendlichen und sowjetischen Offizieren abgewickelt – Räder wurden gegen Lebensmittel getauscht! Das war der erste direkte Kontakt des zukünftigen Vorsitzenden der Gemeinde Freiburg mit sowjetischen Menschen und Sitten. Der Name eines unternehmerischen Majors von damals – Igor – setzt sich immer noch fest in seinem Gedächtnis.

Bald wurden die jungen Geschäftsmacher entlarvt und Geschäft wurde gestoppt.

Die Mutter wurde psychisch schwer krank – kein Wunder, wenn man bedenkt, was sie alles erlebte. Sie wurde in eine psychiatrische Klinik eingeliefert. Den 11-jährigen Klaus nahm der Onkel in Berlin auf – ein hochqualifizierter Bauunternehmer. Nach 4 Monaten kehrte die Mutter zurück in die Harzer Wohnung, und Mutter und Sohn waren wieder vereint. Ca. 1 Jahr später wurde die Mutter für längere und nicht absehbare Zeit erneut in eine Psychiatrische Anstalt eingewiesen.

Dann nahm Klaus ein anderer Onkel nach Australien, d.h. Sydney auf. Dort wurde er auch in der Großen Synagoge von Sydney Bar Mitzwa gefeiert!

Ende 1954 kehrte der Junge nach Deutschland zurück, das Schulleben nahm seinen Lauf bis der australische Onkel der Meinung war, Klaus müsse auch fließend Französisch lernen.

So ging er für ein weiteres Jahr nach Paris um sich entsprechend Sprachkenntnisse anzueignen. Bei einem nächtlichen Besuch in «Les Halles», den Markthallen von Paris, wurde der Pass entwendet, und so kehrte Klaus in den Harz zur Mutter zurück, allerdings recht abenteuerlich über die «schwarze» Grenze bei Saarbrücken.

Nach Beendigung der Schule (ohne Abitur) trat er in die Bundesmarine ein, und wurde recht bald – wegen der guten Sprachkennnisse nach USA versetzt und ein Jahr später an das Amt des Marine-attaché nach London an die Deutsche Botschaft. Etwas später auch eine Anstellung in Indien.