Lauert - страница 15



Jake war gerade dabei, sich zum Verlassen des Büros umzudrehen, als Lehl noch hinzufügte …

»Soll ich Ihnen einen Partner zuteilen?«

Jake machte auf dem Absatz kehrt und schaute Lehl an. Diese Frage hatte er nicht erwartet.

»Ich brauche keinen Partner,« erwiderte Jake. Aber ich brauche ein Spurensicherungs-Team. Die Polizisten im ländlichen West Virginia werden nicht genau wissen, wie sie am Tatort vorgehen müssen.«

Lehl nickte und sagte, »Ich trommle Ihnen das Team sofort zusammen. Es wird gleich mit Ihnen zusammen abfliegen.«

Als Jake aus der Tür trat, sagte Lehl noch …

»Agent Crivaro, früher oder später werden Sie wieder einen Partner brauchen.«

Jake zuckte unbeholfen mit den Schultern und antworte: »Wenn Sie das sagen, Sir.«

Mit einem leichten Knurren sagte Lehl: »In der Tat, das glaube ich. Es wird langsam einmal Zeit, dass Sie lernen, mit anderen nett umzugehen.«

Jake sah ihn überrascht an. Es kam selten vor, dass der schweigsame Erik Lehl etwas sagte, was auch nur im mindesten höhnisch klang.

Ich glaube, er meint wirklich, was er sagt, stellte Jake fest.

Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, verließ Jake das Büro und durchquerte das Gebäude. Straffen Schrittes dachte er darüber nach, was Lehl zu ihm gesagt hatte – in punkto neuem Partner. Es war ja bekannt, dass die Arbeit im Feld mit ihm, Jake Crivaro, kein Zuckerschlecken war. Aber er war tatsächlich der Auffassung, dass er niemanden hart rannahm, der es nicht verdient hätte.

Sein letzter Partner, Gus Bollinger, hatte es ganz sicher verdient gehabt. Er war gefeuert worden, weil er die Fingerabdrücke auf einem wichtigen Beweisstück im Fall mit dem sogenannten „Zündholzbriefchen-Killer“ verwischt hatte. In Folge war der Fall ungelöst geblieben – und es gab nur wenig, was Jake mehr hasste als ungelöste Fälle.

Im Fall des „Clown-Killers“ hatte Jake mit einem Agenten aus D.C. namens Mark McCune gearbeitet. McCune war keine solche Katastrophe wie Bollinger gewesen. Aber er hatte dämliche Fehler gemacht und sich für Jakes Geschmack zu viel auf sich eingebildet. Jake war froh gewesen, dass sie nur bei diesem einen Fall Partner gewesen waren und dass McCune in D.C. geblieben war.

Als er auf das Rollfeld trat, wo der Hubschrauber auf ihn wartete, dachte er an jemanden, mit dem er erst vor kurzem zusammengearbeitet hatte …

Riley Sweeney.

Er war schon von ihr beeindruckt gewesen, seit sie ihm noch als Psychologiestudentin geholfen hatte, einen Serienmörderfall an der Lanton Universität aufzuklären. Als sie ihren Abschluss dort gemacht hatte, hatte er ein paar Fäden gezogen, damit sie ins Sommer-Praktikantenprogramm des FBI aufgenommen würde. Dadurch hatte er sich den Zorn einiger seiner Kollegen zugezogen. Vielleicht gegen besseres Wissen hatte er sie angestellt, damit sie ihn im Fall des „Clown-Killers“ unterstützte.

Sie hatte in der Tat eine außerordentliche Arbeit abgeliefert. Sie hatte auch wirklich himmelschreiende Fehler gemacht.

Und sie war noch weit davon entfernt, Befehlen zu gehorchen. Aber er kannte nur eine Handvoll Agenten – darunter einige mit reichlich Erfahrung – die solch eine starke Intuition hatten.

Er war auch einer davon.

Als Jake sich unter den kreisenden Rotoren duckte und in den Hubschrauber kletterte, sah er, wie das vierköpfige Team der Spurensicherung über das Rollfeld gelaufen kam. Dann kletterten auch sie in die Maschine und der Helikopter hob ab.