Лексикология немецкого языка - страница 3



Unter Motivation des Wortes versteht man eine allgemeine Charakteristik des bezeichneten Gegenstandes (oder der Erscheinung), die sich aus der Lautgestalt des Wortes, aus der Bedeutung seiner Bestandteile oder der Bedeutung des wortbildenden Modells ergibt. Die Motivation ist eine bestimmte Anpassung an das Sprachsystem. In Bezug auf den Grad der Motiviertheit lassen sich drei Gruppen unterscheiden:

1) das Benennungsmotiv (die innere Form des Wortes) wird klar empfunden und auf dieser Stufe steht der größte Teil des Wortschatzes;

2) das Benennungsmerkmal ist noch erklärbar, die Bedeutung lässt sich aber nur teilweise aus der Bedeutung der Morpheme erschließen;

3) das Benennungsmotiv ist verblasst, es kann nur mit Hilfe der Wortgeschichte rekonstruiert werden. Unmotiviert sind in der Gegenwartssprache meistens grammatisch unstrukturierte (einfache) Wörter.

Mit der Zeit kann also die Motivation der Wortbedeutung verloren gehen, d.h. motivierte Wörter werden unmotiviert. Die ursprüngliche Motiviertheit bleibt aber in der etymologischen Bedeutung des Wortes erhalten.

Man kann demnach drei Arten der Motivation unterscheiden: phonetische, morphologisch-semantische, etymologische und semantische Motivation.

1. Phonetische (phonetisch-phonemische) oder natürliche Motivation haben lautnachahmende Wörter (Onomatopoetica). Phonetisch motiviert sind die Wörter, die eine direkte Beziehung zwischen Lautgestalt und Bedeutung aufweisen. Hierher gehören schallnachahmende Wörter (der Uhu, mjauen, summen, quaken). Sie sind nicht zahlreich.

2. Morphologisch-semantische Motivation. Die Bedeutung des Lexems ist das Produkt der Teilbedeutungen der Morpheme. Morphologisch-semantisch motiviert sind die Wörter, deren Bedeutung in der Bedeutung der Morpheme bzw. des wortbildenden Modells begründet ist (Erdbeere (motiviert durch das Ort), Blaubeere (motiviert durch die Farbe).

3. Semantische Motivation: Das Merkmal eines Gegenstandes wird auf einen anderen Gegenstand übertragen. Diese Bedeutung nennt man übertragene Bedeutung und man spricht in diesem Fall von der sekundären Nomination. Das Wort wird übertragen. Es handelt sich meist um metaphorische oder metonymische Übertragungen; Semantisch motiviert sind übertragene Bedeutungsvarianten eines polysemen Wortes. Sie sind motiviert durch die direkte Bedeutung, durch das Bild, das dabei entsteht.

4. Etymologische Motivation ist vorhanden, wenn das Benennungsmotiv nur mit Hilfe der Sprachgeschichte festzustellen ist.

Wortbedeutungen können auf Grund verschiedener Kriterien klassifiziert werden. Zurzeit gibt es verschiedene Typen der Wortbedeutung.

1. Hauptbedeutungen Nebenbedeutungen (nach dem kommunikativen Wert). Hauptbedeutungen sind solche Bedeutungen, die bei isolierter Nennung des Wortes als erste im Bewusstsein des Hörers auftauchen. Sie sind gesellschaftlich besonders wichtig und bilden den Kern der semantischen Struktur des Wortes. Die Nebenbedeutungen gruppieren sich um diesen Kern.

2. Grundbedeutungen abgeleitete Bedeutungen (nach der Herkunft oder Motivation). Grundbedeutungen bilden die Basis für die Entstehung abgeleiteter Bedeutungen. In der Regel fällt die Hauptbedeutung mit der Grundbedeutung zusammen. Sie sind aber nicht gleichzusetzen, denn die Grundbedeutung kann sich zur Nebenbedeutung entwickeln.