Еврейские судьбы: Двенадцать портретов на фоне еврейской иммиграции во Фрайбург - страница 20
Es war nicht so einfach für Anna, nach Moskau umzuziehen. Nach dem Gesetz, war es ihrem Arbeitgeber möglich, ihr Arbeitsverhältnis nicht zu kündigen, und für das eigenmächtige Verlassen des Arbeitsplatzes konnte sie sogar vor Gericht gestellt werden. Sie löste dieses Problem ganz einfach: Sie ließ den Staatsanwalt Tatariens, den Russen namens Sadownitschi, spüren, dass er ein Antisemit war.
Nach ihrer Erzählung über die schwere Evakuierung, die sie überlebte, zog er ein schiefes Gesicht und meinte: «Was, sind Sie geflohen?» Und da ließ sich Anna hinreißen und sagte entschieden: «Hätte es aber jemanden interessiert, ob noch eine Jüdin ums Leben gekommen wäre?»
Er unterzeichnete sofort ihren Kündigungsantrag, obwohl es in seinen Händen lag, nicht zu kündigen – in Sachen Minderjährige gab es noch eine Menge Arbeit zu erledigen. Und 1946 wurde die tatarische Staatsanwaltschaft einem totalen Pogrom ausgesetzt: beinahe alle im Apparat tätigen Juden wurden entlassen.
Обложка книги А.И. Резник / Umschlag des Buches von A.I. Resnik (2012)
Die Schwester zog nach Omsk, der Bruder wurde in Lemberg sesshaft, und Anna Iossifowna siedelte nach Moskau um. Dort lief sie noch einem Antisemiten – dem Staatsanwalt des Gebiets Moskau – in die Arme. Bei der Arbeitssuche in Moskau wurde sie von ihrer ehemaligen Chefin – Faina Jakowlewna Fajbischewskaja, der Leiterin des Referats Minderjährige der republikanischen Staatsanwaltschaft – protegiert. Diese äußerst intelligente ältere Frau rief den Staatsanwalt des Gebiets Moskau an und schlug die Kandidatur von Anna vor. «Wie heißt sie mit Nachnamen?», fragte der Herr am anderen Ende der Leitung. «Resnik» (dieser Nachname lässt aber nicht auf die Herkunft seiner Trägerin schließen). Dann fragt der Staatsanwalt: «Wie lautet ihr Vor– und Vatersname?» Frau Fajbischewskaja guckte auf ihre Protegée und meinte mit einem Lächeln: «Sehen Sie, ich kenne nur die Initialen davon».
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